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Das Deutsche Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven soll Teil der Leibniz-Gemeinschaft bleiben

Das Deutsche Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven soll Teil der Leibniz-Gemeinschaft bleiben

Die Bund-Länder-Förderung des Deutschen Schifffahrtsmuseums (DSM) / Leibniz-Instituts für Maritime Geschichte soll fortgeführt werden. Das hat der Senat der Leibniz-Gemeinschaft nach Abschluss der turnusgemäßen wissenschaftlichen Evaluierung beschlossen. Eine erneute Überprüfung der Fördervoraussetzungen soll nach vier Jahren erfolgen. Die Stellungnahme bildet gleichzeitig die Empfehlung an die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) über eine Weiterführung der gemeinsamen Förderung von Bund und Ländern.

Mit Freude haben das DSM und das Land Bremen die Entscheidung über den Verbleib in der Leibniz-Gemeinschaft und die weitere Förderung aufgenommen. Insbesondere mit der Fertigstellung des Bangert-Baus und der Eröffnung der neuen Dauerausstellung hat das Museum einen großen Schritt geschafft und konnte sich darüber hinaus in den Bereichen Forschung, Sammlung und Ausstellungen gut aufstellen. Diese Entwicklung will das DSM weiterführen. Die Perspektiven und Voraussetzungen hierfür sind vielversprechend.

Das DSM blickt auf herausfordernde Zeiten zurück. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie von März 2020 bis weit in das Jahr 2022 hinein prägten neben umfangreichen Umbaumaßnahmen und Personalwechseln die vergangenen Jahre. Umso mehr hebt der Leibniz-Senat in seiner Stellungnahme das große Engagement des DSM und seiner beiden amtierenden Mitglieder des Direktoriums hervor, das angesichts der komplexen Rahmenbedingungen in besonderer Weise zu würdigen sei. Neben der wissenschaftlichen wechselte auch die kaufmännische Leitung, die Matthias Templin seit Juli 2023 innehat. Prof. Dr. Ruth Schilling, die zuvor als Leiterin des Programmbereichs „Schifffahrt und Gesellschaft“ am Forschungsinstitut tätig war, ist seit Januar 2024 neue Geschäftsführende Direktorin.

Prof. Dr. Ruth Schilling: „Wir danken der Evaluierungskommission für das entgegengebrachte Vertrauen. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen in den vergangenen sieben Jahren zeigt die erfolgreiche Eröffnung der neuen Dauerausstellung ,Schiffswelten – Der Ozean und wir′ einen positiven Trend in der öffentlichen Wahrnehmung. Mit vielversprechenden Plänen für die Wiedereröffnung des Scharoun-Baus freuen wir uns darauf, das Deutsche Schifffahrtsmuseum in den kommenden Jahren sowohl wieder zu einem kulturellen Anziehungspunkt in Bremerhaven zu machen als auch die Forschung von nationaler und internationaler Bedeutung weiter zu stärken. Ein besonderes Highlight werden dabei die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen des Museums sowie die kommende Sonderausstellung zum hundertjährigen Jubiläum der Deutschen Atlantischen Expedition des Forschungsschiffs METEOR in 2025 darstellen, in der wir nicht nur die Geschichte der Meeresforschung aufgreifen, sondern auch die Frage, wie Politik und Forschung zusammenwirken.“

Das Deutsche Schifffahrtsmuseum – Leibniz-Institut für Maritime Geschichte (DSM) sammelt historische Bestände zur deutschen Schifffahrtsgeschichte und widmet sich deren Erhaltung und Dokumentation sowie der wissenschaftlichen Erforschung und musealen Vermittlung dieser Bestände unter globaler und zukunftsgerichteter Perspektive. Unter dem Motto „Die Welt vom Meer aus begreifen“, eröffnete in diesem Sommer die neue Dauerausstellung „Schiffswelten – Der Ozean und wir“.

Die externen Gutachterinnen und Gutachter, die das DSM am 11./12. April 2024 besucht haben, loben die ausgesprochen gut konzipierte neue Dauerausstellung zur Technik-, Umwelt- und Wissenschaftsgeschichte der Seefahrt, die den Ansatz, Forschung und Vermittlung miteinander zu verbinden, in den Mittelpunkt stellt. Die Kommission begrüßt in diesem Zusammenhang auch, welch hohe Relevanz das Thema Partizipation für das DSM hat, besonders mit Blick auf Familien, Inklusion und die Erschließung bildungsferner Bevölkerungsgruppen.

Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft honoriert in seinem Gutachten die Tatsache, dass die DSM-Forschungsprojekte der vergangenen Jahre die Aspekte der Forschungsinfrastrukturen, Forschung und Vermittlung miteinander verbinden. Das DSM ist derzeit in die wissenschaftlichen Programmbereiche „Schifffahrt und Gesellschaft“ sowie „Schiffe als Wissensspeicher“ gegliedert. Gemeinsam mit den drei Forschungsinfrastruktur-Bereichen „Bibliotheks- und Informationsinfrastruktur“, „Sammlungsinfrastruktur“ sowie „Ausstellungs- und Kommunikationsinfrastruktur“ werden diese von „gut“, über „gut bis sehr gut“, „sehr gut“ und „sehr gut bis exzellent“ bewertet.

Dies biete zusammen mit einer deutlichen Verstärkung des wissenschaftlichen Personals eine besondere Entwicklungsperspektive. Die ständige Erweiterung des Sammlungsbestands, das neue Forschungsdepot, das die Unterbringung der Sammlung signifikant verbessert hat, sowie der Ausbau des Digitalen Depots zeugen hiervon.

Stimme der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft


Kathrin Moosdorf: „Es ist wichtig, dass wir in Deutschland ein Museum haben, das die Beziehung des Menschen zum Ozean erforscht und reflektiert und die wissenschaftlichen Erkenntnisse für die Menschen zugänglich macht. Der Einfluss von Schiffen und Schifffahrt ist nicht nur für Bremen von großer Bedeutung, sondern ist global relevant – für die Gesellschaft, für die Wirtschaft, für die Wissenschaft und für unsere Umwelt. Das Land Bremen begrüßt daher die Entscheidung des Senats der Leibniz-Gemeinschaft, die Finanzierung des DSM durch Bund und Länder fortzusetzen. Gleichzeitig hat das DSM durch die Gutachterinnen und Gutachter wertvolle Empfehlungen erhalten, wie es sich noch besser für die Zukunft aufstellen kann. Das Land Bremen wird das DSM dabei unterstützen, diese Hinweise umzusetzen.“

Über das Deutsche Schifffahrtsmuseum / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte


Das Deutsche Schifffahrtsmuseum / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte blickt vom Meer aus auf Geschichte, Gegenwart und Zukunft. Denn Schiffe verändern die Welt: Sie treiben globale Verflechtungen in Gesellschaft, Politik, Wissenschaft und Umwelt voran. Schiffe können Sehnsuchtsorte oder Lieferfahrzeuge sein, Kriegstreiber oder Fluchthelfer, Umweltzerstörer oder Wissensspeicher. Fest steht: Ohne Schiffe wäre unsere Welt eine andere. Denn Schiffe bewegen – Menschen und Güter, Ideologien und Informationen. Schiffe sind Zeitzeugen – stumm und mitteilsam zugleich. Das Schifffahrtsmuseum, eines von acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft, erforscht und präsentiert ihre Geschichte: eine Geschichte von Mensch und Meer. Denn Schiffe sind der Schlüssel für das Verständnis unserer globalisierten Welt: Sie prägen unsere Beziehung zum Meer und zu anderen Ländern – sozial und kulturell, wirtschaftlich, technisch und wissenschaftlich. Wie entstanden diese Verflechtungen – und was lässt sich aus ihnen für die Gegenwart und Zukunft lernen? Das erforschen wir und machen es in Ausstellungen sichtbar. Als Museum und historisches Forschungsinstitut ist das DSM damit im deutschsprachigen Raum einzigartig.

Die Institute der Leibniz-Gemeinschaft werden gemeinsam von Bund und Ländern gefördert und regelmäßig evaluiert. Abhängig von der Entwicklung der Forschungsstätte, ihren Stärken und Schwächen, entscheidet eine Evaluierungskommission über die weitere Förderung. Maßgeblich sind hierbei die überregionale Bedeutung sowie das gesamtstaatliche wissenschaftspolitische Interesse.